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Frida

Bis 2011 war mein Leben durch ständige immer wiederkehrende Krisen geprägt, ausgelöst nicht nur durch psychische Probleme, sondern auch durch ständige finanziellen Nöte, sowie chronische Einsamkeit aufgrund der fehlenden sozialen und Kulturellen Teilhabe. Zwischen 2004 und 2009 kam es zu ständigen Klinikaufenthalten in einer Psychiatrie. Ich hatte es dabei überwiegend mit rezidivierende Depressionen zu tun gehabt, wobei diese jeweiligen depressiven Episoden jeweils für längere Zeit anhielten. Ich litt dabei auch viele Jahre lang an chronischen Suizidgedanken weil ich mich ständig mit meiner Situation stark überfordert fühlte und unter ständigen finanzielle Probleme, sowie Vereinsamung gelitten habe.  Seit 1996 gab es für die meiste Zeit dieser Jahre eine Einzelfallhilfe, aber ansonsten es keine weitere Unterstützungen gab. Die Hilfe der unterschiedlichen Einzelfallhelferinnen bestand überwiegend aus entlastende Gespräche, Begleitung zu Ämtern und gemeinsame Freizeitaktivitäten, gab hin und wieder auch Phasen wo ich das Gefühl hatte dass mir die Einzelfallhilfe überhaupt nichts bringt weil es dadurch überhaupt keine Lebenspraktischen Hilfen gab wie es z.B. durch eine gesetzlichen Betreuung gegeben ist. Natürlich gab es auch mehrere zum Teil sehr kurze Therapien. Ab 1999 fing es an wie ich die Einsamkeit als besonders schmerzhaft empfand weil es mir überhaupt nicht gelang, mir ein soziales Netz aufzubauen, so fing ich an, meine Kontakte überwiegend über das Internet zu pflegen, wobei ich mich in mehreren unterschiedlichen Chats und Diskussionsforen sehr aktiv beteiligte. Aber mit dem Ergebnis dass sich darüber an den Einsamkeitsgefühlen nichts änderte und weiterhin sehr darunter gelitten habe. In diese Zeit bis 2011 lebte ich überwiegend von Sozialhilfe bzw. von Hartz4, so dass ich häufig unter finanzielle Nöte leiden musste weil das Geld nicht mal für Lebensmittel ausreichte (bis 2005 gab es weder Berliner Tafel noch Foodsharing). Ebenso dieser ständige Druck durch das Amt. Aber es auch einige wenige Jahre Berufstätigkeit gab und 1998 bis 2001 das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachholte. Während der Berufstätigkeit kam es leider zu einem sexuellem Verhältnis mit dem Chef, wobei er mich monatelang mit Lügen zu sich ins Bett lockte  (dass aus dem Chef irgendwann ein Freund wird), wobei diese Monate sehr konfliktreich waren weil es Unklarheiten gab ob es jemals dazu kommen wird oder ob er mit meinen Gefühlen spielt und es niemals dazu kommt.  Aufgrund meiner finanziellen Situation kam es auch zu unbezahlten Rechnungen (z.B. Strom und Telefon) und gelegentlich ich auch Bestellungen tätigte, ohne diese Dinge zu bezahlen. In meiner Verzweiflung tat ich dann Dinge, über die ich mich nicht  äußern möchte weil es viele Vorurteile dagegen gibt (nichts kriminelles), um darüber z.B. offen gebliebene wichtige Rechnungen zahlen zu können, um möglichen Ärger wie beispielsweise Abstellung des Stroms zu verhindern, und um mir darüber Klamotten kaufen zu können, wofür mir aufgrund von Hartz4 das Geld fehlte. In meinem schlimmsten Zeiten hatte ich nicht mal Geld für Lebensmittel zur Verfügung, so dass ich tagelang hungern musste. Wichtig zu erwähnen ist, dass ich damals  stark geraucht habe und dabei  die Hälfte der Grundsicherung für Zigaretten verprasst habe. So passierte es oft, dass mir Mitte des Monats nur noch fünf Euro zum Leben blieben. Oft quillte mein Briefkasten über weil ich auch ständig Angst vor irgendwelchem Ärger hatte, so dass ich meine Post niemals kontrollierte. Seit 2010 bin ich dann jede Woche zur Ausgabestelle der Berliner Tafel gegangen, so dass ich mir täglich eine gute warme Mahlzeit kochen konnte. Gegen 2009 beantragte ich zum ersten mal einen Schwerbehindertenausweis, wobei ich der Annahme war, dass mir sowas nicht zusteht, bekam dann aber sofort einen GDB von 50 zugesprochen. Gegen März 2011 kam es dann zu einer gesetzlichen Betreuung, wobei dieses durch eine besorgten Mitarbeiterin meiner Hausverwaltung angeregt wurde und ich dann daraufhin einwilligte. Bis zu dieser Zeit lehnte ich eine solche gesetzliche Betreuung komplett ab, weil ich Angst vor Bevormundung hatte. Mit Hilfe der Betreuerin kam es dann zu einem Antrag beim Versorgungsamt für Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz, und erhielt nach nur zehn Monaten einen positiven Erstbescheid, wonach ich plötzlich finanziell gut abgesichert war und auch niemals mehr in finanzielle Not geraten bin. In den nachfolgenden Jahren habe ich mir ein soziales Netz aufgebaut, darunter auch mehrere Gruppenaktivitäten, worüber ich auch meinen jetzigen Freund kennenlernte. Ebenso nahm ich immer häufiger an unterschiedliche kulturelle Veranstaltungen teil, z.B. Straßenfeste. Daneben gehe ich alle zwei bis drei Monate zu eine Psychiaterin, die mich dabei unterstützt dass ich komplett auf Medikamente verzichte. Etwa Januar  2021 bekam ich einen positiven Bescheid durch den Fonds sexuelle Gewalt, wobei ich über drei Jahre seit Antragsstellung darauf warten musste. All diese Jahre habe ich überwiegend als Single zugebracht, u.a. aus Angst, mir könnte das gleiche passieren wie bei meiner Mutter, mit einem gewalttätigen Ehemann, bzw. weil ich generell Angst hatte, mir könnte jemand was böses antun. Gegen 2003 ließ ich mich dann auf einen Mann ein, weil mein Wunsch nach einer Familie mit Kindern immer unerträglicher wurde, wobei sich aber erst nach zwei Jahren herausstellte dass er überhaupt keine solchen Vorstellungen hat. Von Anfang an habe ich darunter gelitten, dass es eine rein sexuelle Beziehung war, wobei er mich ein mal die Woche für jeweils eine Stunde besuchte und mich dadurch wie eine Hure behandelt fühlte. In dieser Zeit habe ich die Einsamkeit als viel schmerzhafter empfunden, weil durch diese Beziehung überhaupt nicht meine Bedürfnisse befriedigt wurden weshalb ich mir eigentlich einen Partner suchte. Nachdem es gegen 2005 zur Trennung kam, kam es zu dieses sexuelle Verhältnis mit dem Chef. Hinterher sind meine Ängste noch viel größer geworden, weswegen ich mich bis 2016 niemals mehr auf einen Mann eingelassen habe, weil ich die Einstellung entwickelt habe, dass ich keine Chance auf eine glücklichen Beziehung habe und nun bis zu meinem Lebensende alleine bleiben muss um weitere unglückliche Partnerschaften und Katastrophen zu vermeiden.

Aktuell (Stand April 2021) denke ich daran, ein Pflegegrad zu beantragen weil mir viele Dinge sehr schwerfallen, bzw. mich nicht dazu aufraffen kann, wozu auch die Haushaltsführung dazu gehört. Durch diese Corona-Krise sind Depressionen wieder ein aktuelles Problem.  Seit 2018 gibt es keine Einzelfallhilfe, weil es keinen solchen Hilfebedarf mehr gibt, z.B. Hilfe zur Freizeitgestaltung und entlastende Gespräche, außerdem gehe ich seit 2016 regelmäßig zu einer Kontakt und Beratungsstelle, worüber diese Bereiche abgedeckt sind wofür eine Efh zuständig ist und hat mir bisher sogar mehr gebracht weil darüber auch die soziale und kulturelle Teilhabe abgedeckt ist.

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